Let’s play Germany! Können Computerspiele der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten?

Computerspiele sind zu Recht seit 2009 Kulturgut, da sie als neue und eigenständige Kunstform in der Lage sind, auf einzigartige Weise den Nutzer mitzunehmen, ihn zum Coautoren zu machen, aber ihm auch einen Spiegel seiner eigenen Entscheidungen vorzuhalten. Das Potenzial ist bei heutigen Produktionen bereits sichtbar – aber längst noch nicht als gesellschaftliche Notwendigkeit erkannt worden.

Newsgames und Serious Games – dahinter verbergen sich Computerspiele, die für bestimmte Aspekte und Anliegen entwickelt wurden und oft auch aktuelle politische Themen adressieren. Damit aber nicht genug, greifen auch immer häufiger Unterhaltungsspiele aktuelle politische Themen auf und setzen sich medien- und gesellschaftskritisch damit auseinander. Nicht nur inhaltlich, auch technologisch bieten Computerspiele gerade im Bereich Kultur und Transfer viele Möglichkeiten, die es auszuschöpfen gilt.

Die Referentin:

Prof. Dr. Linda Breitlauch studierte zuerst Betriebswirtschaftslehre, bevor sie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg ein Studium der Film- und Fernsehdramaturgie absolvierte.

2008 promovierte sie über Dramaturgie in Computerspielen. Neben Projektleitungen im Export und Verlagswesen führte sie als Creative Producer u. a. verschiedene Filmprojekte durch, verfasste Spielkonzepte und Drehbücher sowie wissenschaftliche und fachjournalistische Beiträge.

2007 wurde Linda Breitlauch zur ersten Professorin für Gamedesign in Europa nach Düsseldorf berufen. Seit April 2014 lehrt sie Game Design im Studiengang „Intermedia Games“ an der Hochschule Trier.

Sie lehrt und forscht mit besonderem Fokus auf Dynamic Storytelling, Serious Games sowie Spielertypenoptimierte Gameplaymechaniken.

2011 wurde sie nominiert für den „European Women in Games Hall of Fame Award“. Sie ist u.a. Jurymitglied des „Deutschen Computerspielpreises“, des „Deutschen Entwicklerpreises“, des „red dot: design award“ sowie dem „Tommi“ Kindersoftwarepreis. Außerdem unterstützt sie als Beiratsmitglied u.a. den EFRE-Förderwettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen „CreateMedia.NRW“. Seit 2014 gehört sie außerdem dem Vorstand des „G.A.M.E. Bundesverband der Computerspielindustrie“ an, seit 2016 als dessen stellvertretende Vorsitzende.